Sonntag, 27. September 2009

Zwischenruf: Die Mensa

Ich muss jetzt einfach mal (vielen werd ichs wohl schon erzählt haben) von der Mensa hier berichten, die im Vergleich zu der Augsburger Mensa geradezu paradiesische Verhältnisse bietet.

Ich habe hier einen sogenannten Meal-Plan C, d.h. ich habe 9 Mahlzeiten die Woche auf meiner Campus-Karte gespeichert. Wenn ich dann was Essen gehen will, muss der Mann/die Frau am Eingang zur Mensa nur einmal meine Karte durchziehen und es wird ein "Meal" abgebucht. Dann kann ich rein und soviel essen und trinken wie ich lustig bin. Die Auswahl is auch ziemlich riesieg. Es gibt Sachen, die es immer gibt, wie Pizza, Nudeln, Salat oder Cereals. Dann aber auch wechselnde Gerichte, die frisch vor Deiner Nase zubereitet werden, teilweise kann man sogar noch selbst entscheiden, welche Zutaten oder Sauce man auf sein Gericht haben will. Es gibt ne große Salatauswahl und überall liegen Äpfel und Orangen rum...Morgens gibt's auch so Sachen wie Waffeln oder Pancakes mit Ahornsirup. Zu Trinken gibts auch alles, was man will, von Wasser, Milch und Kaffee angefangen bis Cola, Orangensaft, Ginger Ale oder Root Beer (das schmeckt übrigens echt eklig, ein bisschen wie Mundspülung^^)
Trotz meiner anfänglichen Begeisterung merk' ich aber jetzt schon, dass wenn man mehrere Semester lang in der Mensa isst, es einem wohl doch irgendwann zum Hals raushängt...(was mein Mitbewohner Pascal nur bestätigen kann)

Um noch ein paar visuelle Eindrücke zu bekommen, is hier noch ein Video:

http://media.campusdish.com/canada/carleton/video/freshfood.html


Denkt Euch bitte das Sushi und den Schokobrunnen weg, auf die warte ich hier leider vergebens :-)


Die Mensa würde sich übrigens auch sehr gut für eine soziologische Studie eignen. Es ist schon sehr auffällig, dass es eine Art "Rassentrennung" (das klingt jetzt ein bisschen hart) gibt, d.h. Asiaten sieht man eigentlich nur mit Asiaten, Weiße mit Weißen und auch farbige Studenten bleiben generell eher unter sich...
(Das heißt aber natürlich nicht, dass es keine Ausnahmen gibt.)

Dienstag, 22. September 2009

Ein filmreicher Tag! So wie ichs mag!

Heute war ein filmreicher Tag: Erstmal heute morgen ein einstündiges Seminar über Nosferatu gehabt, einem deutschen Draculafilm aus dem Jahre 1922. Dann im Anschluss das 3-stündige Filmseminar über Billy Wilder und Stephen Soderbergh, wo wir dann auch den Billy Wilder Film Double Indemnity (1944) angeschaut haben. Dann war es schließlich schon halb 6 und um 6 hatten die Leute von CuEx, das ist sozusagen der Club für die Austauschstudenten hier, einen Kinoabend organisiert. Das hieß für mich dann ab in die Mensa, schnell was essen und dann auf zum Residence Commons, das Gebäude, in dem wir uns treffen wollten.
Als sich dann da alle gesammelt hatten, sind wir zusammen mit dem O-Train, der Zug, der direkt an der Uni hält, nach South Keys gefahren, wo sich das Cineplex-Kino befindet. Auf dem Weg dorthin hab ich auch eine recht nette Mexikanerin (aus Chihuahua, hihi) kennengelernt, und als wir schließlich am Kino angekommen waren, mussten wir noch fast eine halbe Stunde Schlangestehen. Ich habe mich dann für den neuen Steven Soderbergh Film The Informant entschieden (auch weil es so schön zu meinem Seminar passt). Der Film war dann auch ganz ok, ein bisschen verwirrend, aber auf jeden Fall unterhaltsam, besonders wegen Matt Damon, der für die Rolle bestimmt 30kg zugenommen hat. Das Doofe war nur, dass wir nur noch Plätze in der zweiten Reihe bekommen haben, was automatisch hieß, dass sobald irgendwie Schrift auf der Leinwand erschien, man immer die typische typische Tennisspiel-Zuschau-Bewegung machen musste: Kopf links - Kopf rechts - Kopf links - Kopf rechts....:-)
Anschließend bin ich dann noch mit der Mexikanerin (Sonia oder Sofia, bin mir nicht mehr ganz sicher) zum Supermarkt gleich nebenan, wo ich mir 20 Liter (ja, 20 Liter!) Wasser gekauft hab :-) (das sollte für die nächsten 2 Wochen reichen...), sowie ein Bündel Bananen.
Jo, dann sind wir eigentlich nur noch nach Hause gefahren und nun bin ich hier^^
Ich weiß, ich hab schon spannendere Einträge geschrieben, aber es passiert im Moment nun mal nichts Aufregenderes, sorry...


Nosferatu (1922) Double Indemnity (1944)


The Informant (2009)

Freitag, 18. September 2009

WTF!!?

Sind die des Wahnsinns? Heute nacht/morgen. 5:00 Uhr. Feueralarmtest im Wohnheim! Das ganze Haus hat geblinkt und gepiept. Und das in der Nacht, in der ich das erste mal hier nicht so gut geschlafen habe und erst um 3 weggeknackt war!

Wir mussten dann auch alle raus, ich hab natürlich gefroren wie ein Schneider, weil ich nur ein T-Shirt anhatte. Wie wir da alle so gewartet haben bis die Feuerwehrmänner ihre Pseudo-Übungen durchziehen, das hat mich sehr an diese Szene aus Lost in Translation erinnert, wo Bill Murray und Scarlett Johansson auch wegen Feueralarm vor dem Hotel rumstehen...Die zwei sind gestern aber leider nicht mehr aufgetaucht....

Donnerstag, 17. September 2009

Der aufmerksame Herr M. hat mich darauf hingewiesen, dass mein youtube-Link aus dem letzten Eintrag aus Copyright-Gründen nicht funktioniert, da ich ja hier in Nordamerika sitze. Wie man ihn kennt, hat er natürlich auch gleich eine Lösung für dieses Problem gefunden^^! (Dangeschööön)
Ich versuchs jetzt mal nochmal (auch wenn das Video jetzt nicht sooo spannend ist ;-)):

Hier klicken

Wär cool, wenn man mir kurz Bescheid sagen könnte ob's jetzt geht, für eventuelle zukünftige Videolinks.

See you, guys!
Basti

Mittwoch, 16. September 2009

Time is passing by...

So Leude, jetz erzähl ich mal kurz, was so in letzter Zeit hier noch alles passiert ist.

1. Parkbesuch
Vor ein paar Tagen war ich mal in dem Park neben der Uni, der sich ja am UNESCO Weltkulturerbe Rideau Canal befindet. Es war wunderschönes Wetter und der Park is auch echt schön - teilweise übrigens auch eine Art Wildlife Reservat - und ziemlich riesig.




Hier is übrigens noch der Blick aus meinem Zimmerfenster:



2. Pimpin' the room
Bis letzte Woche gabs in der sogenannten Fenn Lounge einen Posterverkauf, wo man echt alle erdenklichen Poster kaufen konnte. Da haben sich natürlich alle eingedeckt, die in irgendeinem der Wohnheime wohnen. Ich hab mir dann auch gleich 4 Poster geholt, damit mein Zimmer mal etwas wohnlicher und individueller wird:
a) Ein Michael Jackson "Moonwalk" Poster
b) Ein "Dexter" Poster (=amerikanische Fernsehserie)
c) Ein "Superbad" Poster (= amerikanischer Film)
d) Ein kleines, quadratisches Andy Warhol Poster

Ich mach in Kürze nochmal einen Eintrag, in dem man mein somit neu gestaltetes Zimmer bewundern kann :-)

3. Ravens vs. RMC
Letzten Sonntag gabs hier ein Fußball-Spiel der Carleton-Mannschaft namens Ravens (alle Mannschaften heißen hier Ravens, da es das Maskottchen der Uni ist). Der Exchange-Club hat organisiert, dass alle Exchange-Studenten umsonst rein durften. War dann auch ein ganz ansehnlicher Kick, ein bisschen einseitig, die Ravens haben 6:0 gewonnen und die andere Mannschaft (des Royal Military College) ist höchstens 2 mal in den gegnerischen Strafraum gekommen^^

4. Einkaufen mit Wei
Ich glaub es war am Montag, als ich mit meinem Chinesen namens Wei Li zum Einkaufen gegangen bin. Er entwickelt sich hier allmählich zu meinem Informationsdealer. Er studiert hier nämlich schon seit 3 Jahren und kennst sich deswegen gut aus. Er hat mir den Tip gegeben, dass an der Billings Bridge eine Mall is, die sich in Laufweite befindet, so dass man sich die 2,50 für den O-Train sparen kann. Um 9:30 haben wir uns dann schließlich aufgemacht, man läuft ca. 20 min. Ich hab eigentlich nicht viel gebraucht, nur Wasser, weil das Leitungswasser hier ja nicht trinkbar ist. Hab dann einen 10 L- und einen 4 L-Kanister gekauft, was ungefähr 3 Dollar gekostet hat^^. Als wir dann raus sind ist Wei eingefallen, dass er vergessen hat, Milch zu kaufen, was sein eigentlicher Hauptgrund fürs Einkaufen-Gehen gewesen war :-)
Jedenfalls hab ich dann die 14 L Wasser nach Hause geschleppt (ja gut, Wei hat mir geholfen :-)) Anschließend hab ich dann noch für Wei ein Bayern-Trikot im Internet bestellt, das er unbedingt haben wollte....
Wei is so ein echt netter Typ. Er klopft bestimmt einmal am Tag an meine Tür und fragt mich wies mir geht und ob ich nen Snack haben will und so :-)

5. Classes
So, dann hatte ich auch noch den Rest meiner Classes zum ersten mal. In dem einen Filmkurs (Horror vor Psycho) haben wir Freaks angeschaut, aus dem Jahre 1932, der echt ganz interessant war. Im anderen Filmkurs haben wir Billy Wilder's The Major and the Minor, eine ziemlich seichte Komödie, bei der aus heutiger Sicht immer der bittere Beigeschmack der Pädophilie mitschwungen hat (wenn ihr die Inhaltsangabe lest, versteht ihr warum), so dass einem desöfteren das Lachen im Halse stecken blieb....Heut hatte ich dann noch meinen Kurs in englischer Literaturwissenschaft. Dessen Thema ist allerdings so langweilig, dass ich ihn mit Sicherheit kicken werde. Es dreht sich um sogenannte Subscription Lists im 18. Jahrhundert. Da haben anscheinend Autoren Leute darum gebeten für die Produktionskosten ihres Buches Geld vorzuschießen. Als Dankeschön wurden dann die Gönner am Anfang des Buches aufgelistet. Das Seminar geht jetzt darum, dass sich jeder eine Liste raussuchen und dann über die aufgelisteten Personen recherchieren soll, wer die Person ist, was sie gemacht hat. Das wars. Klingt für mich eher nach einem geschichtswissenschaftlichen Kurs und ich halte daher den literaturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinn für ziemlich gering....deshalb schau ich jetzt, ob ich vielleicht noch in einen anderen Kurs reinkomm....

6. Talkin' to my babe a lot

7. Library
Dann hab ich letzte Woche außerdem noch eine Bibliotheksführung mitgemacht und heute gleich mal erfolgreich was ausgedruckt, yay! Seltsam ist, dass man hier Taschen und Getränke mit in die Bib nehmen darf, in die Mensa dagegen nicht...In Augsburg ist es genau andersrum (was eigentlich auch mehr Sinn macht, ehrlich gesagt).




http://www.youtube.com/watch?v=4_hz2am90Hk&feature=related

Sonntag, 13. September 2009

First Day of Classes...

Am Sonntag hatte ich meinen first day of classes. Los gings um 11:35 mit einem Kurs in Sprachwissenschaft, der sich mit Critical Discourse Analysis beschäftigt. Ich bin schon etwas früher hin, da ich noch nicht wusste, wo das Klassenzimmer genau ist. Bin dann auch gleich am Büro meiner Professorin vorbeigekommen, bei der ich mich dann kurz vorgestellt habe. Die war echt supernett...hier spricht man übrigens auch alle Professoren mit Vornamen an. (stell mir grad vor, wie das kommen würde, wenn ich Prof. Middeke mit "Hey Martin" anreden würde, hihi). Ach ja, Prof. Young a.k.a. "Lynne" sieht übrigens so aus (ich hoff, ich darf hier solche Bilder überhaupt veröffentlichen ^^):



Die Anforderungen für die Kurse sind hier echt krass. Ich muss eine Presentation machen, 3 kleine Assignments á 5 Seiten, plus eine Hausarbeit von 20 - 25 Seiten, die ich bis 7.12. abgeben muss (PAANIK!)
Direkt im Anschluss hatte ich dann einen Filmkurs bei Herrn Sanogo. Der is Afrikaner und is bei weitem freundlicher als er auf dem Bild ausschaut :-)



Der Filmkurs behandelt übrigens vergleichend die Arbeiten von Billy Wilder und Steven Soderbergh (yay!) und stellt die Frage nach der Autorenschaft im Film. Auf jeden Fall interessant. Mein anderer Filmkurs (den ich noch nicht hatte) dreht sich um Horrorfilme vor Hitchcock's Psycho, d.h. wir schaun Nosferatu, Dracula und Frankensteinfilme an^^...
Die beiden Filmkurse sind jeweils aufgesplittet in eine Session Film schauen und eine Session Lecture/Discussion. Mal schaun wie das wird...

Hier is mal mein Stundenplan:

Montag:
11:35 am - 2:25 pm: FILM 2601: Horrorfilm before Hitchcock's
Psycho. Screening Session.

Dienstag:
12:35 pm - 1:35 pm: FILM 2601: Horrorfilm before Hitchcock's
Psycho. Lecture.
2:35 pm - 5:25 pm: FILM 2401: The Filmmaker: Billy Wilder and Steven Soderbergh. Screening Session.

Mittwoch:
10:05 am - 12:55 pm: ENGL 5402: 18th Century Studies.

Donnerstag:
11:35 am - 2:25 pm: LALS 5408: Critical Discourse Analysis.
2:35 pm - 3:25 pm: FILM 2401: The Filmmaker: Billy Wilder and Steven Soderbergh. Lecture.

Freitag:
Frei (Paaaaaaaaaardaaaaaaaay!)


:-)


Extreme Sight-Seeing Tourism Adventure...

Wie ich bereits erwähnt habe, bin ich am Mittwoch mal in die Innenstadt gefahren, um ein bisschen Sight-Seeing zu machen. Ich war dann hauptsächlich am Parliament Hill, wo das kanadische Parlament ansässig ist. Hab mir dann auch den sogenannten Byward-Market angeschaut, das ist so eine Art Stadtmarkt mit Ständen, wo Blumen und so Zeugs verkauft werden, aber auch mit vielen kleinen Läden.

Hier sind mal ein paar Eindrücke:





Ottawa an sich ist ein bisschen undefinierbar. Die Innenstadt mit den Hochhäuser lässt ein bisschen Großstadt-Flair aufkommen, allerdings kann es gut sein, dass wenn man in die nächste Straße einbiegt, man sich plötzlich in einer Vorort-artigen Gegend befindet, mit vielen Einfamilienhäusern und Bäumen. Das Interessante hier ist eigentlich, dass Ottawa genau den Grenzpunkt zwischen den Provinzen Ontario und Quebec markiert, so dass der östliche Stadtteil Ottawa "Gatineau" schon französischsprachig ist.
Bis jetzt hatte ich hier übrigens nur schönes Wetter, heute seh ich hier zum ersten mal größere Wolken...:-)

Für mehr Fotos, die einen ganz guten Eindruck der Stadt vermitteln, bitte hier downloaden:

http://www.mediafire.com/download.php?gm4nyjlwdjw

Donnerstag, 10. September 2009

Orientation und Exchange Students Welcome Reception

Der Anfang der Woche war eigentlich ganz gechillt. Am Montag hab ich - soweit ich mich erinnere - fast gar nichts gemacht. Dienstag hatten wir dann International Student Orientation, was so viel bedeutet, dass man grundlegend in die Uni und deren Institutionen und Abläufe eingeführt wird. Das Ganze fand in einem mittelgroßen Hörsaal statt, dann gabs was zu essen (Pizza^^) und schließlich eine Campusführung. Da konnte man dann auch schon gut andere Studenten aus aller Welt kennenlernen, wir haben dann auch einige Deutsche von anderen Unis getroffen.
Der Campus hier ist echt ziemlich riesig, wie eine kleine Stadt (hat auch eine eigene Postleitzahl). Es gibt hier echt alles, einen Starbucks, nen Subways, kleine Supermärkte, Bücherei, die ganzen Wohnheime (bestimmt 5 oder 6), mehrere Tim Horton's (sowas wie Starbucks, gibts hier überall), ein riesen Basketballstadion, ein Eishockeystadion, Fußballplatz, Schwimmhalle etc. etc. Die ganzen Gebäude sind außerdem durch ein Tunnelsystem miteinander verbunden, so dass man im kalten Winter nicht mal nach draußen muss, wenn man vom Wohnheim ins Klassenzimmer will. Man könnte hier somit theoretisch Monate verbringen, ohne an die frische Luft zu gehen^^ (Leute, die das machen, nennt man hier wohl Tunnelrats).
Die Uni liegt außerdem am Rideau-Canal, der übrigens zum UNESCO Weltkulturerbe gehört, und neben einem riesigen Park, das ist echt schön. Der Rideau-Canal ist im Winter dann komplett zugefroren, so dass man mit Schlittschuhen bis Downtown fahren kann:


Ansonsten hat es von der Gebäudearchitektur her nicht allzuviel Charme, aber das kenn' ich ja aus Augsburg auch nicht anders^^. Hier sind noch einige Impressionen vom Campus:



Am Mittwoch war ich morgens in der Innenstadt, um mir diese mal genauer anzuschauen. (Dafür mach ich dann noch einen eigenen Post). Nachmittags waren wir dann auf der Exchange Students Welcome Reception. Da wurden wir einfach offiziell begrüßt, haben alle anderen Exchange-Studenten getroffen (also Studenten, die an einem Austauschprogramm ihrer Heimatuni teilnehmen, im Gegensatz zu den International Students). Es gab - natürlich -zu Essen und zu Trinken, jeder hat ein Namensschild getragen, auf dem auch das Heimatland draufstand, man hat fröhlich gemixt und geminglet, um neue Leute kennenzulernen. Es waren echt Leute aus aller Herren Länder da, viele Franzosen und Hispanophone (Spanien, Chile, Mexiko), aber auch Leute aus England, Schottland, Belgien, Polen, China, Japan, Ghana, USA oder Finnland....Abends hab ich mich noch mit meinem Schatzi in Alabama (ja, ich mein Dich, Dani) unterhalten und musste einiges lesen für den Kurs, der am nächsten Tag erstmalig stattfinden sollte....

Was sonst noch geschah pt. II

Am Sonntag war dann schließlich mein Einzugstag ins Wohnheim. Wir hatten uns die Uni schon am Vortag (hatt ich vergessen zu erzählen^^) angeschaut, d.h. ich wusste, wo ich hinmusste. Wurde auch gleich nett empfangen, hab die Schlüssel erhalten und alle nötigen Infos bekommen. Ich wohne im 6. Stock in einer Suite in einem Einzelzimmer. D.h. da wohnen 4 Graduate-Studenten mit mir, wir haben zwei Bäder und eine Küche. Allerdings ist nichts (!) drin, das heißt kein Besteck, Teller oder sonstiges. Und im meinem Zimmer is nur ne Matratze und auch kein Bettzeug (was mir eigentlich auch ganz recht ist^^). Meine Mitbewohner scheinen ganz ok zu sein, (2 Kanadier (glaub ich zumindest) und ein Chinese). Der Chinese is echt supernett: Ich wusste nicht, wie das hier mit dem Internet funktioniert. Er hat mir dann gesagt, dass man ein Kabel braucht (nix mit wireless). Das konnte ich aber (meiner Meinung nach) an diesem Tag nicht kaufen, da Labor Day war und alle Geschäfte zuhatten. 2 Stunden später klopft er an die Tür und wirft mir ein neues Kabel (frisch verpackt) entgegen. Dann is er tatsächlich losgegangen gewesen und hat das für mich gekauft und mir geschenkt! Voll cool!

Hier mal ein paar Fotos:



Leeds House von außen:



Ich habe es mit meinem Wohnheim wohl ganz gut getroffen, da hier nur Graduate-Studenten wohnen (die den Bachelor schon haben und nun ihren Master machen). Das bedeutet, dass hier keine Freshmen/First-Years sind, die gerade mal 19 Jährchen auf dem Buckel haben, das erste mal von zu Hause weg sind und dementsprechend Party machen....

Aufgrund der Ermangelung eines Betts sind Sebasti und ich dann auch mit dem O-Train (ein Zug, der mitten in den Uni-Campus fährt, der sieht genauso aus, wie eine RE der deutschen Bahn, am Knopf an der Tür steht auch "Bitte drücken"^^) zur Station Greenboro gefahren, wo es einen Wallmart gibt und sonst auch noch 100 Geschäfte, wo man alles findet, was man braucht. Dort haben wir nach einigem Hin- un Her schließlich ein Komplett-Bett-Set gekauft, plus ein paar Nahrungsmittel und so. Das Tollste war: Der Walmart is riesig und hat wirklich ALLES, von (wie gesagt) Betten, über Elektrogeräte, Nahrungsmittel, Herdplatten, alles. Früchte und Obst gibts dann aber nicht. Total pervers....Wir haben dann unseren Einkaufswagen abgestellt und sind zum Mc Donald's, der sich auch im Walmart befindet (Ich sag ja, alles). Als wir fertig waren haben wir gemerkt, dass irgendwelche Leute unsere Nahrungsmittel ausm Einkaufswagen rausgeklaut haben...sie waren noch nicht bezahlt und da frag ich mich: Wer macht sowas? Wer klaut aus nem stehenden Einkaufswagen ne Wasserflasche und ne Packung Wurst raus?! Egal, mussten es dann halt nochmal holen^^

Eine weitere Seltsamkeit: Die Kanadier (respektive Amerikaner) packen alles in Plastiktüten. Die haben tatsächlich mein Toastbrot in eine Plastiktüte gepackt, dann Käse Wurst in eine, dann mein Wasser so on and so forth. Die spinnen komplett. Vom Phänomen Umweltschonung haben die hier auch noch nichts gehört...

Was sonst noch geschah

So, ich berichte jetzt noch (in nicht allzu ausschweifender Form), was sonst noch bis zum heutigen Tag geschah. Der Samstag stand ganz im Zeichen der Wohnungssuche für Sebasti und des Hotel-Umzugs. Da die Travellodge nur für eine Nacht ein Zimmer frei hatte, mussten wir nämlich das Feld räumen und uns noch etwas anderes suchen (Ich konnte ja erst am Sonntag, den 6., in mein Wohnheim einziehen). Haben dann auch im Internet was gefunden (und zwar Folgendes: http://www.bookingadvisor.com/hotel_images/1020/10206371//d2bc58b533e07dd79462214b5bd659c4.jpg) Ham dann unsere Koffer dort hingebracht, gefragt, ob die Buchung geklappt hat, und uns auf gemacht, die Wohnung zu besichtigen. Ich habe den Sebasti gerne dabei begleitet, weil ich dann gleich was von der Stadt sehen und deren Bewohner kennenlernen konnte. Dieses mal haben wir die Straße dann auch gefunden und die Wohnung angeschaut. War eigentlich recht schön das Ganze, die zwei, die dort wohnten (Rob und seine chilenische Mitbewohnerin) waren auch recht symphatisch.

Mal ein kleiner Zwischenruf zum System des öffentlichen Nahverkehrs in Ottawa: Das is nämlich richtig be********. Es gibt eigentlich nur Busse, aber davon tausend verschiedene, die Buslinienkarte is so dermaßen unübersichtlich, dass man ohne Nachfragen nie allein dahin kommen könnte, wo man hin will. Die meiste Zeit, die Sebasti und ich hier bis jetzt verbracht haben, war wohl in irgendwelchen Bussen^^

Der Rest des Tages ging eigentlich an die Eincheck-Schwierigkeiten im Hotel verloren. Irgendwie hat das wohl doch nicht ganz funktioniert mit der Online-Buchung und wir haben bestimmt ne Stunde am Check-In-Schalter des Hotels verbracht (hinter uns stauten sich schon die Leute). Im Endeffekt mussten wir den Laptop ausm Koffer holen, uns ins Internet einloggen (mit vorheriger Account-Erstellung!) und dem Hotelfuzzi unseren Voucher zeigen, den wir ja schließlich nicht ausdrucken konnten. Letztendlich hats dann aber doch geklappt und dann hatten wir echt ne Hammer-Suite mit wunderschönem Blick über Ottawa und die war nicht mal allzu teuer. Hier ein paar Fotos:





Während Sebasti dann noch im Internet nach weiteren Wohnungen gesucht hat, bin ich derweil selig entschlummert und habe meinen Jet-Lag weggeschlafen.

Day 1

So, jetzt wird mal endlich berichtet. Am Freitag morgen, 4. September 2009, begann mein Abenteuer Kanada. Matze hat mich freundlicherweise von zu Hause abgeholt und zum Bahnhof gebracht (danke nochmal dafür). Dorthin kam dann auch Astrid, Danis (äußerst nette) beste Freundin und Mitbewohnerin, um mich noch seelisch zu unterstützen (danke noch mal dafür :-*) Die Zugfahrt ging dann auch schnell vorbei (genau 3 Stunden) und ich kam direkt am Flughafen an. Bin dann gleich zum Check-In Schalter marschiert, hab die Koffer abgegeben, bin durch die Sicherheitskontrollen und zum Gate gelatscht (die Entfernungen sind übrigens riesig, ein Fahrrad wäre nicht schlecht gewesen). Am Gate traf ich dann schließlich auch auf Basti (der mit mir zusammen an der Uni in Ottawa studieren wird. Er heißt Sebastian, weswegen ich ihn ab jetzt Sebasti nenne, damits nicht allzu verwirrend wird^^). Der Flug dauerte anschließend 8 Stunden, hab 2 Filme angeschaut, weswegen es einigermaßen erträglich war.
In Ottawa angekommen haben wir unsere Koffer geholt und mussten zum Immigration Schalter, um unser Study Permit zu erhalten. Das hat ziemlich ewig gedauert, weil die Schlange vor uns schon recht lang war. Außerdem war ein Beamter dermaßen schlecht drauf und hat so ein deutsches Mädchen total auseinander genommen. Sie sagte immer, sie sei auf einem Reiterhof untergebracht und werde dort nicht arbeiten und er immer nur: „I don’t believe you.“ Letztendlich hat er sogar auf dem Reiterhof angerufen und das persönlich nachgeprüft....(Das arme Mädel hatte schon einen ganz roten Kopf und war den Tränen nahe...) Schließlich kamen wir auch dran (zum Glück waren wir nicht bei dem Beamten) und dann ging’s auch ganz fix.
Dann sind wir erst mal raus, wo wir schon von 2 netten Carletonmädels (Carleton is die Uni) empfangen wurden. Die haben uns dann auch gleich gefragt, ob wir beim Youth Hostel gebucht haben, hatten wir aber leider nicht. Die Youth Hostels waren natürlich ausgebucht, weil alle Studenten an diesem Wochenende anreisten. Deswegen hat das eine Carleton Mädel bei einer Lodge angerufen, wo wir dann ein Zimmer gemietet haben. Der Carleton Shuttle-Service hat uns dann auch gleich da hingefahren (voll der Luxus^^). Das Zimmer war dann nicht allzu groß und das Bett für zwei gestandene Männer auch nicht wirklich riesig :-) (wen’s interessiert: http://www.travelodge.com/Travelodge/control/Booking/property_info?propertyId=14048)
Schließlich haben wir uns aufgemacht, ein Zimmer für Sebasti zu suchen, der die Deadline für die Residence Accomodation verpasst hatte und nun ein Apartement off-campus suchen musste. Er hatte da auch schon Email-Kontakt mit einem, und den wollten wir dann besuchen, um uns das mal anzuschaun. Leider haben wir in Ermangelung eines (gescheiten) Stadtplans die Wohnung nicht gefunden, auch nach zigmaligem Fragen skuriller Passanten und der Telefonauskunft. Schließlich haben wir uns auf den Heimweg gemacht und sind noch auf die Suche nach Essen gegangen. Wir haben es dann tatsächlich nicht geschafft, in der Nähe des Hotels einen McDonald’s zu finden, obwohls hier 1000e gibt....mussten uns dann letztendlich mit einem kalten Sandwich vom 24h Quickie-Markt zufrieden geben....Dann sind wir natürlich erstmal müde ins Bett gefallen.