Sonntag, 13. Dezember 2009

Toronto und Niagarafälle

TAG 1:
Am Freitag, den 6. November gings also los nach Toronto. Sim*n, J*hanna, L*ena und ich (alle deutsch) hatten zuvor im Internet ein Auto bestellt und ein Zimmer im Hostel gebucht. Wir sind dann alle mit dem O-Train und dem Bus zum Flughafen gefahren, um das Auto abzuholen. Der Weg nach Toronto ist doch etwas weit, es hat bestimmt 6 oder 7 Stunden gedauert. Dort angekommen haben wir dann - auch durch meine super Kartenlesfähigkeiten - das Hostel relativ schnell gefunden. Es war echt sehr zentral gelegen und erstaunlich billig. Als wir davor geparkt haben, kam uns das aber schon etwas dubios vor. Das Hostel war direkt neben einem Striplokal/Stundenhotel gelegen, das aussah wie aus einem Film Noir: Beleuchtet von Neon-Röhren mit Wackelkontakt, die ein surrendes Geräusch von sich gaben, umschwirrt von dubiosen Gestalten mit Alkoholfahne.


Die Tür zu unserem Hostel war verschlossen, auch nach mehrmaligem Klopfen hat keiner aufgemacht. An der Tür hing ein Telefon, das man benutzen sollte, falls keiner aufmacht, aber auch da keine Reaktion. Aber einer der Chef-Alkoholiker aus der Alkoholikerkommune im Haus nebenan (kein Witz!) war sehr freundlich und hat gesagt, wenn wir uns für 19 Uhr angemeldet hätten, würde der Besitzer wohl erst um die Uhrzeit kommen. Somit sind wir in nen Pub gegangen, haben ein Bierechen getrunken und standen Punkt 7 wieder vor der Tür. Wieder keiner da. Sim*n hat dann nochmal das Telefon bedient, und diesmal wurde eine Verbindung zu dem Handy des Besitzers hergestellt, der sagte, er sei in 10 Minuten da. War er dann auch. Und das Hostel war im Endeffekt gar nicht so schlimm, wie wir aufgrund seiner Lage befürchtet hatten. (Am letzten Tag haben wir gelesen, das Viertel sei das gefährlichste Torontos, "most known for guns and girls" und "crackdealers and alcoholics"^^) Eigentlich war es sogar sehr nett da drin, ein bisschen Oma-Style, aber an sich gemütlich und sauber. Allerdings musste ich mir mit Sim*n ein Doppelbett teilen :-)


L*na und Sim*n im gefährlichsten Hostel der Welt

An dem Abend sind wir dann noch ein bisschen Downtown gegangen (war ungefähr 7 Minuten zu laufen) und haben uns schon mal ein bisschen umgesehen. Wir sind dann in einem Richtree essen gegangen. Das is ein Restaurant, wie ich es eigentlich nur von Autobahnraststätten kenne. Man bekommt am Anfang eine Speicherkarte und kann sich dann bei ganz vielen dekorierten Ständen was zu Essen machen lassen, was dann auf der Karte gespeichert wird. Am Schluss wird dann Deine Karte durch den Apparat gezogen und man muss den entsprechenden Endbetrag zahlen. Es gab echt ne riesige Auswahl und ich hab Sushi gegessen.
Danach waren wir noch in nem Pub und haben Bier getrunken und Erdnüsse geknabbert. :-)

TAG 2:
Am zweiten Tag sind wir morgens erstmal Richtung Kensington Market gelaufen. Auf dem Weg dorthin haben wir Downtown gekreuzt, sind in einem kleinen Künstler-Café gegenüber der Art Gallery of Ontario frühstücken gegangen (es gab Crépe) und sind durch Chinatown gelaufen:


Downtown Toronto + Art Gallery of Ontario


Sim*n im Künstlercafé und Chinatown

Dann waren wir wie gesagt im Kensington Market, das ist so eine Art alternatives Viertel, ein bisschen wie Camden Town in London. Es gibt dort sehr viele coole Läden, Cafés und so weiter. Das Wetter hat auch das komplette Wochenende super mitgespielt, wir hatten nur Sonnenschein.





Kensington Market

Schließlich waren wir dann noch auf dem CN Tower, der Fernsehturm, der eine zeitlang mal das höchste Gebäude der Welt war. Oben hatte man, auch wegen des guten Wetters, einen super Ausblick über die Stadt und den (übrigens riesigen) Lake Ontario und es hatte ungefähr Windsärtke 23.




Glasboden im CN Tower


Michael Jackson: Earth Song

Den Rest des Tages waren wir noch ein bisschen shoppen. Sim*n und ich haben uns dann von den Mädels getrennt (3 Stunden H&M ist für jeden Mann zu viel), wir sind dann Bier kaufen gegangen und haben uns gegenüber unseres Hostels ein Poutine geholt. Das ist sowas wie das kanadische Nationalgericht, oder zumindest das einzige Gericht, das uniquely kanadisch ist. Im Endeffekt sind es Pommes mit Käse oben drauf und mit Bratensoße übergossen. Sieht aus und schmeckt wie es klingt. Die Pommes sind natürlich dann total durchgeweicht wegen der Soße, aber irgendwie hat es auch was.

Sim*n und ich haben es uns dann mit Bier und Poutine in der Küche unseres Hostels gemütlich gemacht und gewartet bis die Mädels irgendwann kamen. Dann sind wir noch losgezogen und wollten eigentlich mit einem Bekannten von Sim*n in einen Club/Bar gehen, der hätte aber 10 $ Eintritt gekostet und wir wussten nicht, was uns drin erwartet, weswegen wir in den Biermarkt gegangen sind (schreibt man wirklich so). Das war eine Bar mit Gewölbe und Liveband, gerammelt voll und mit einer riesigen Bierauswahl. Ich hab mich dann allerdings geweigert (im Gegensatz zu Sim*n) ein Paulaner Weizen zu trinken^^. Ich hab nur kanadisch getrunken.
Tja, 5 oder 6 oder wie viele auch immer Bier später haben wir uns dann auf dem Heimweg gemacht. Es war zwar noch gar nicht spät, aber es kam uns vor als wäre es schon 3 in der Nacht oder so (den Zustand hatten wir jedenfalls schon erreicht). Wir haben ganz böse ein paar Biergläser mitgehen lassen, als Andenken und Sim*n hat schließlich auf offener Straße seinem Bierglas mit einem gepflückten Blumenstrauß einen Heiratsantrag gemacht. Leider habe ich das Beweisfoto noch nicht.^^
Jedenfalls sind wir dann nochmal gegenüber unseres Hostels Poutine essen gegangen (ist ein gutes Mitternachtsessen und Dönerersatz) und schließlich ins Bett gefallen. Ach ja, irgendwann an dem Abend sind wir auch an einem Filmset vorbeigekommen, da wurde gerade "Clark Rockefeller" gedreht, ich konnte aber noch nicht rausfinden, was das ist, ob Kinofilm oder eine Fernsehserie....

TAG 3:
Tag 3 stand dann ganz im Zeichen der Niagara-Fälle. Die Fahrt von Toronto dauert ca. 2 Stunden (mit Frühstücksstopp bei Tim Hortons). Joa, über die Niagarafälle gibts jetzt auch nicht sooo viel zu sagen, man kann sich das ja ungefähr vorstellen. Die 20 $ Parkgebühren waren ein bisschen fies. Und eigentlich stellt man sich immer vor, dass sich die Fälle mitten in der Natur befinden, das ist aber gar nicht so. Außenrum stehen Hotels und Hochhäuser. Von daher war es ein bisschen enttäuschend, aber man muss es trotzdem mal gesehen haben.




So, dann sind wir eigentlich nur noch heimgefahren (ca. 8 - 9 Stunden^^). War ein super Wochenende auf jeden Fall!!!

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